Entstehung der Rasse
Seit langer Zeit sind Menschen fasziniert von Wildkatzen und ihrer teils atemberaubenden Zeichnung. Nun eignen sich Wildkatzen aber nicht dazu als Haustiere gehalten zu werden. Die Bengalkatze ist Wild- und Hauskatze in einem.
Die Genetikerin Jean Mill verpaart 1961 erstmals eine Asiatische Leopardenkatze (ALC, Prionailurus Bengalensis) mit einem schwarzen Hauskater. Verpaarungen dieser Art kommen allerdings durchaus, wenn auch selten, in der Natur ohne menschliches Zutun vor. Die Tochter der beiden hat mit ihrem Vater einen weiteren Wurf mit zwei Kitten. Jean Mill unterbricht vorerst ihren Zuchtversuch. 1980 nimmt sie ihr Ziel wieder in Angriff und entwickelt die Rasse weiter. Im gleichen Jahr wird die erste Bengal bei der TICA registriert. Die Rasse der Bengalen ist somit noch recht jung.
die Asiatische Leopardenkatze
Von der Asiatischen Leopardenkatze hat die Bengalkatze weitgehend Ihr Aussehen erhalten. Die ALC hat einen weiß getupften Bauch und einen kleinen mit Streifen gezeichneten Kopf. Ihr Körper ist entweder getupft oder mit Rosetten gezeichnet, die eine horizontale Ausrichtung aufweisen. Die Ohren sind oben abgerundet. Eine ALC wiegt im Schnitt 3-7 kg.
Sie ist in Asien weit verbreitet und weist einige Unterarten auf, die sich auch im Aussehen, wie z.B. der Grundfarbe und der Zeichnung unterscheiden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Hauskatzen ist die ALC nicht wasserscheu, die Vorliebe für Wasser hat sie an die Bengalkatze weitergegeben.
Erst wenn eine Katze mindestens 4 Generationen vom Wildtyp entfernt ist, gilt sie als Bengalkatze und darf als Haustier gehalten werden.
Das Aussehen der Bengalen
Der Körper einer Bengalkatze ist schlank und muskulös. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine. Der Schwanz ist mittellang und am Ende abgerundet.
Das Fell ist kurz bis mittellang, anliegend und samtweich.
Im Alter von 4 bis 16 Wochen sind Bengalen in der Fuzzy-Phase. In dieser Zeit ist das Fell länger und struppiger, die Zeichnung ist in dieser Phase nicht mehr deutlich zu erkennen. Dies ist das Alter, in dem die Jungen beginnen ihr Nest zu verlassen, ihr Fell sorgt in dieser Zeit für eine bessere Tarnung. Nach der 16.Woche (oder früher) wird das Fell wieder glatt und seidig, die Zeichnung ist wieder gut zu erkennen.
Der Bauch ist weiß und getupft.
Mögliche Zeichnungen sind spottet (getupft), rosettet (Rosettenzeichnung) und marbled (marmoriert).
Farben: Bengalen gibt es unter anderem in brown/black, silver, blue, snow (seal lynx,seal mink, seal sepia) und melanistic (schwarz).
Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher klein, die Ohren sitzen halb auf dem Kopf, halb seitlich und sind oben abgerundet. Die Augen sind groß, die Nase breit und groß.
Der Charakter
Bengalkatzen sind etwas temperamentvoller und aktiver als die durchschnittliche Hauskatze (Ausnahmen bestätigen die Regel). Gleichzeitig sind sie aber sehr anhänglich, gutmütig und verschmust.
Sie benötigen viel Aufmerksamkeit und „unterhalten“ sich gerne mit Ihrem Menschen, dabei haben Sie ein weit gefächertes Repertoire an Tönen und lauten vorzuweisen. Besonders während der Zeit der Aufzucht bin ich immer wieder sehr erstaunt über die Vielfalt der liebevollen Äußerungen.
Bengalen sind sehr verspielt und toben gerne. Sie brauchen einen Partner und sollten nicht einzeln gehalten werden. Der Partner muss nicht gezwungenermaßen auch eine Bengalkatze sein, sollte aber von ihrem Wesen her auch ein aktives Gemüt haben. Doch nicht nur zum Spielen benötigen Bengalen ihren Partner. Bengalen sind sehr sozial und ausgiebige Schmuser. Die meisten Bengalen lieben Wasser. Über eine kleine mit Wasser gefüllte Wanne, in der ein Ball schwimmt freuen sie sich in der Regel sehr. Auch Klettermöglichkeiten dürfen nicht fehlen, sie lieben es an die höchsten Plätze zu klettern und zu springen. Es ist möglich Bengalen kleine Kunststücke beizubringen. Sie sind sehr intelligent und können zum Beispiel durch Klicker-Training gut trainiert werden.
Bengalen sind ausgezeichnete Familienkatzen. Sowohl das gemeinsame Spielen, als auch das gemeinsame Schmusen ist für beide Seiten eine Bereicherung.